Biografie Heinz Cibulka (*16. Jänner 1943 in Wien) ist freischaffender Künstler. Er lebt in Ladendorf und ist mit der Künstlerin Magdalena Frey verheiratet.
Ausbildung und künstlerischer Werdegang
Heinz Cibulka wuchs in Wien-Favoriten auf. Er besuchte von 1957 bis 1961 die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Ab 1965 beteiligte er sich als passiver Akteur bei Aktionen von Rudolf Schwarzkogler und Hermann Nitsch. Seit den 1970er Jahren ist er als freischaffender Künstler tätig und schafft Fotozyklen, Bildgedichte, Objektbilder, digitale Bildcollagen und diverse mediale Arbeiten in Zusammenarbeit mit anderen KünstlerInnen. Er ist seither auch Autor lyrischer und konzeptueller Texte. Im Jahr 1982 war er Mitbegründer des Österreichischen Fotoarchivs und 1989 der FLUSS NÖ-Fotoinitiative, die er bis ins Jahr 2000 vorstand. Seit den 1980er Jahren betreut er zahlreiche Dokumentationen der Aktionen von Hermann Nitsch, wie zum Beispiel das Orgien-Mysterientheater, das 3-Tage-Spiel (1984) und das 6-Tage-Spiel (1998). Er leitete mehrmals Fotoklassen bei der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg und den Weinviertler Fotowochen. Von 1997 – 98 hatte er eine Gastprofessur für künstlerische Fotografie an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien inne.
Künstlerisches Werk
Aus bildsprachlichen Kombinationen von s/w Fotografien entwickelte Cibulka prägnante Viererblocks, die als Bildgedichte bekannt geworden sind. Dabei lässt sich unterscheiden, dass frühere Bildgedichte neben formalen Ansprüchen aus Interesse an städtisch-ländlichen Erscheinungsformen entstanden. („Reizbarkeit- Weinviertel“, „Stammersdorf - Essen und Trinken“, „Most-fühlt“, „Hochgebirgsquartette“). Spätere Fotoarbeiten wie „Gemischter Satz“ und „Nachlese“ haben hingegen keine lokal-thematische Gebundenheit. In den folgenden digital strukturierten Formationen gibt Cibulka das bewährte Viererraster auf und setzt unterschiedlich viele Bilder, Fragmente und Strukturen mit diverser Herkunft nach bildsprachlichen Kompositionskriterien in Tafeln zusammen. Diese digital collagierten Bildkomplexe bleiben vorerst ein Angebot für Betrachter/innen sich in der individuellen Rezeption zu erfüllen. Dabei sind die poetischen Absichten der fotografischen Bildgedichte in erweiterter Form fortgesetzt, der nachschöpferische Umgang mit den künstlerisch angeordneten visuellen Strukturen bleibt bestehen. Der 1993 entstandene Zyklus “1-17 Tatsachen” ist die erste künstlerische Arbeit Cibulkas, die er digital komponiert und damit die Herkunft der verwendeten Bilder auf Videostills und Computergrafiken erweitert. Im Anschluss entstanden weitere zahlreiche digitale Bildzyklen.
Ausgewählte Ausstellungen
2014 Einzelpräsentation, Galerie Curtze-Seiser Wien bei Art Austria, Leopold-Museum Wien
2007 likeness-differences, ACF Galerie, New York/USA
1997 Austrian Cultural Institut, London/GB
1972 Stammersdorf - Essen, Trinken, Abschriften von Heurigengesprächen, Musik, Fotofries Forum Stadtpark Graz/A
Ausgewählte Publikationen
Im Takt von Hell und Dunkel, alien productions 2012
Heinz Cibulka. Bildgenerationen, triton-Verlag 2002
1 - 17 facts/Tatsachen, Austrian Cultural Institut, London 1997
Inner Gebirg, edition Fotohof, 1986
Website Cibulka