„‚Herzensösterreicher" wird eine Gruppe der albanischen Bevölkerung genannt, die in besonderer Weise die gemeinsame Geschichte Albaniens und Österreichs prägt. Es sind dies die Nachkommen überwiegend österreichischer Frauen, die in der Zwischenkriegszeit meist durch Heirat nach Albanien gelangt und in der Folge hier auch verblieben sind.
Zahlreich, bewegend, oft auch tragisch sind die Schicksale, die den Nachkommen der österreichischen Emigrantinnen widerfahren sind. Vor allem unter der Diktatur hatten viele Familien der Herzensösterreicher unter Verfolgung und Diskriminierung schwer zu leiden.
Gemeinsam ist allen Herzensösterreicherinnen und Herzensösterreichern jedoch nicht nur ihre Herkunft, sondern auch das spezielle emotionale Verhältnis, das diese zum Heimatland ihrer Vorfahren in ihrem Herzen stets aufrecht erhielten. Durch die Diktatur zur Geheimhaltung genötigt, haben viele unter großen Anstrengungen, nicht entdeckt zu werden, ihre zweite Muttersprache Deutsch beibehalten. Vielen war es allerdings nicht mehr vergönnt, ihre ehemalige Heimat beziehungsweise diejenige der Mutter zu besuchen.
Die Herzensösterreicherinnen und Herzensösterreicher Albaniens zeugen von einer Geschichte, die mittlerweile fern scheint und doch noch so nahe ist. Sie stellen einen bis dato weniger bekannten und erforschten Aspekt der österreichisch-albanischen Beziehungen dar, somit mit vorliegendem Band ein erster Anstoß zur weiteren Befassung mit diesem Personenkreis geschaffen werden soll. Es ist jedoch ein Band, der nicht nur der historischen Erfassung und der Dokumentierung der Lebensgeschichte dienen soll, sondern in erster Linie auch als Hommage an die Herzensösterreicherinnen und Herzensösterreicher gedacht ist.“ (Florian Raunig)
Austrians of the heart' is the name given to a group of the Albanian population that has left a special mark on the common history of Albania and Austria. These are the descendants of predominantly Austrian women who came to Albania in the interwar period, mostly by marriage, and subsequently stayed here.
The fates that befell the descendants of Austrian emigrants are numerous, moving and often tragic. Especially under the dictatorship, many families of Austrians of the heart suffered from persecution and discrimination.
What all Austrians of the heart have in common, however, is not only their origin, but also the special emotional relationship that they have always maintained in their hearts with the homeland of their ancestors. Forced to secrecy by the dictatorship, many have retained their second mother tongue German under great efforts not to be discovered. However, many of them were no longer allowed to visit their former homeland or that of their mother.
The hearts and minds of the Austrian people of Albania bear witness to a history that now seems far away and yet is still so close. They represent a hitherto less known and less researched aspect of Austrian-Albanian relations, so this volume is intended to provide an initial impetus for further study of this group of people. It is, however, a volume that is not only intended to serve the historical recording and documentation of the life story, but is also primarily intended as a homage to the Austrians of the heart". (Florian Raunig)
ENGLISH VERSION – PLEASE SCROLL DOWN
Jutta Benzenberg studierte Fotografie an der „Staatlichen Fachakademie für Fotodesign“ München und war anschließend als Fotografin für verschiedene Magazine und Theater tätig. Zusätzliche arbeitete zunächst als Kameraassistentin bei einigen Fernsehsendern wie das Bayerische Fernsehen dann später auch als Kamerafrau bei Pro 7.
1991 reiste sie zum ersten Mal mit Hilfe ihres Mannes, dem albanischen Schriftsteller Ardian Klosi (+2012) durch Albanien, um mit Ihrer Kamera diese Zeit des Umbruchs festzuhalten. Nach mehreren Albanienreisen veröffentlichte Jutta Benzenberg und Ardian Klosi im Frühjahr 1993 ihr erstes Fotobuch mit dem Titel „Albanisches Überleben“ im Otto Müller Verlag in Salzburg.
Mit diesen Fotos hatte Jutta viele Ausstellungen zu albanischen Themen in verschiedenen Städten Deutschlands, Frankreichs, Österreichs, Italiens, der Schweiz und Albanien.
Das zweite Buch von Jutta Benzenberg und Ardian Klosi „Bukuri e rëndë“ - „Sombre Beauty“ wurde 2004 in Tirana veröffentlicht. Die Fotografien dieses Buches zeigte sie bei der Biennale Tirana (AL), Think Pink (Prishtina, KO) am Goethe-Institut Thessaloniki und Athen, in Frankfurt im Palais Jalta und bei der Weltausstellung in Hannover.
2011 erschien in der FOTOHOF edition Salzburg der Bildband „Ahead with the Past“.
Ihre letzten Einzel- und Gruppenausstellungen fanden in Rumänien, Österreich, Kosovo, Griechenland, Deutschland, Montenegro, Serbien, Albanien, in den USA (Washington DC) und Lateinamerika statt.
Von 2013 bis 2014 arbeitete sie als offizielle Fotografin des albanischen Premierministers Edi Rama.
2015-2017 arbeitete sie in Berlin an dem Projekt „Albanien trifft Deutschland“.
Seit 2018 ist sie Mitglied der Agentur Focus in Deutschland.
Sie gibt auch Foto-Workshops (Visual Storytelling und Porträts) in Zusammenarbeit mit dem Fotohof in Salzburg und in Albanien.
Seit 2017 arbeitet sie vorwiegend mit freien Fotoprojekten.
Ihre neuesten Projekte sind unter anderem:
"Religionen in Albanien", unterstützt vom Auswärtigen Amt Berlin.
"Unseen"(Familien in Europa) eine Zusammenarbeit mit drei weiteren Fotografen aus Deutschland, Weißrussland und Italien unterstützt vom Goethe Institut.
"Die Herzensösterreicher", unterstützt von der Österreichischen Botschaft Tirana.
Zur Zeit (2020) lebt sie in München und Tirana.
Jutta Benzenberg studied photography at the „Staatliche Fachakademie für Fotodesign“ Munich and subsequently worked as a photographer for various magazines and theaters. Additionally, she worked as a camera assistant for several television stations such as Bayerisches Fernsehen, then later also as a camerawoman at Pro 7.
In 1991 she travelled through Albania for the first time with the help of her husband, the Albanian writer Ardian Klosi (+2012), to capture this time of upheaval with her camera. After several trips to Albania, Jutta Benzenberg and Ardian Klosi published their first photo book entitled "Albanian Survival" in the spring of 1993 at Otto Müller Verlag in Salzburg.
With these photos Jutta had many exhibitions on Albanian topics in different cities in Germany, France, Austria, Italy, Switzerland and Albania.
The second book by Jutta Benzenberg and Ardian Klosi "Bukuri e rëndë" - "Sombre Beauty" was published in Tirana in 2004. She showed the photographs of this book at the Biennale Tirana (AL), Think Pink (Prishtina, KO) at the Goethe-Institut Thessaloniki and Athens, in Frankfurt at Palais Yalta and at the World Exhibition in Hanover.
In 2011 the illustrated book "Ahead with the Past" was published in the FOTOHOF edition Salzburg.
Her most recent solo and group exhibitions have taken place in Romania, Austria, Kosovo, Greece, Germany, Montenegro, Serbia, Albania, the USA (Washington DC) and Latin America.
From 2013 to 2014 she worked as the official photographer of the Albanian Prime Minister Edi Rama.
2015-2017 she worked in Berlin on the project "Albania meets Germany".
Since 2018 she is a member of the agency Focus in Germany.
She also gives photo workshops (visual storytelling and portraits) in cooperation with the Fotohof in Salzburg and in Albania.
Since 2017 she has been working mainly with freelance photo projects.
Her latest projects are among others:
"Religions in Albania", supported by the Foreign Office Berlin.
"Unseen"(Families in Europe) a cooperation with three other photographers from Germany, Belarus and Italy supported by the Goethe Institute.
"Die Herzensösterreicher", supported by the Austrian Embassy Tirana.
Currently (2020) she lives in Munich and Tirana.