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© Galerie Fotohof 2024

Paul Albert Leitner "MEIN ARCHIV WÄCHST UND ICH BIN 66"

Paul Albert Leitner, MEIN ARCHIV WÄCHST UND ICH BIN 66 - ist der Titel einer Ausstellung für das Fotohof archiv gezeigt vom 10.10. − 25.11. 2023.

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Mit Ironie und Witz taucht er häufig selbst in seinen Bildern auf: „Me, myself in a hotel“ – das Hotelzimmer als transitorischer Raum schlechthin – wie immer mit präziser Bildlegende, konkret benannt mit Namen und Zimmernummer, Ort und Zeit – wird zur Bühne für die Inszenierung des ganz bewußten Verweilens, des Hier und Heute. Leitner, in seinen Bildern eine Kunstfigur in wechselnden Episoden des Lebens, ist ein Meister das Schimmern im ganz Alltäglichen zu sehen, den Moment als glamorous zu erkennen. So sensibel er für die Poesie im Alltäglichen ist, so konkret und sachlich ist Leitner in seiner fotografischen Haltung, ein Dokumentarist eigentlich. Er zeigt die Schönheit und die Merkwürdigkeit der Welt; und enthüllt dabei auch die Magie der Fotografie: Seine Aufnahmen sind Zeugnisse für die Einzigartigkeit von Konstellationen und die Kostbarkeit des flüchtigen Augenblicks. (Rainer Iglar)

“My archive grows and I am 66” is the title of an exhibition for the Fotohof archiv shown Oct. 10 - Nov. 25, 2023.
With irony and wit, he often appears in his pictures himself: »Me, myself in a hotel« − the hotel room as transitory space par excellence − as always with precise caption, concretely named with name and room number, place and time - becomes the stage for the staging of the very conscious dwelling, of the here and now. Leitner, in his paintings an art figure in changing episodes of life, is a master of seeing the glimmer in the very every day, of recognizing the moment as glamorous. Sensitive as he is to the poetry in the everyday, Leitner is concrete and matter-of-fact in his photographic approach, a documentarist in fact. He shows the beauty and the strangeness of the world; and in doing so, he also reveals the magic of photography: his photographs are testimonies to the uniqueness of constellations and the preciousness of the fleeting moment. (Rainer Iglar)

Paul Albert Leitner



Biografie Paul Albert Leitner (*1957 in Jenbach, Tirol) ist freischaffender Künstler. Er lebt und arbeitet in Tirol und Wien.

Künstlerische Arbeitsweise
Paul Albert Leitner absolvierte eine fotografische Lehrausbildung über die er sich in weiterer Folge autodidaktisch der freischaffenden künstlerischen Tätigkeit zuwandte. Seit 1986 arbeitet er unermüdlich an verschiedenen Themen dokumentarisch, erzählerisch, surreal, subjektiv und assoziativ. Sein privates, analoges Foto- und Negativarchiv wächst stetig. Dabei nutzt und kultiviert Leitner das Zeitungslesen als ein „System von Abschweifungen” und das Sammeln von Zeitungsausschnitten dient ihm zu Selbsterkundungen in Bild und Schrift. Seine Bildmotivsammeltätigkeit geht oft über in das Sammeln scheinbar nutzloser Fundstücke als „objets d'art“. Diese Objekte finden in Rauminstallationen eine neue – bizarre wie exzentrische – Bedeutungsebene. In den letzten Jahren entwickelte er ein starkes Interesse an Collagen. Große Inspirationsquellen sind ihm Reisen, fotografische Erkundungen fremder, neuer Orte und derer oft trashig – tristen Aufgeladenheit. Neben Einzelausstellungen u.a. in Innsbruck, Graz, Salzburg, Wien, Frankfurt/Main, Bremen, Bozen, Turin, Dakar, Andelsbuch, Warschau und Helsinki kann Leitner zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland nachweisen. 

„Ich bin nach zwei bis drei Stunden (manchmal auch nach acht Stunden!) analoger Lese- und Bildarchivierungsarbeit physisch völlig erschöpft. Augen und Arme schmerzen. Ich glaube aber, daß diese Methode der Entschleunigung noch mehr Wachheit und Qualität bietet, als andere Ordnungssysteme. Ich besitze keinen PC und verweigere Vieles. Mein Narzissmus entwickelt sonderbare Züge. Die Kunst stellt für mich eines der größten Abenteuer dar. Ich denke, ich habe die Sprache der Kunst verstanden. Ich weiß über das Phänomen „Wikikomori“ in Japan bescheid. Das Geldverdienen ist in unserer westlichen Gesellschaft tatsächlich die zentrale Triebfeder. Eine Realität ist, dass wir seit 2008 eine Wirtschaftskrise haben. Aber weltweit fanden in der Vergangenheit immer Krisen statt. Ich weiß, dass was schnell glänzt auch schnell verblasst. Ich lese, das Papst Franziskus erklärte, dass eine nur den Marktkräften verpflichtende Wirtschaft, die keine Schranken hat, tötet. Ich lese, Grundlage der Marktwirtschaft sind Kräfte wie Leistung, Eigentum, Wettbewerb. Ich lese, dass „Shiki“ in Japan „Vier Jahreszeiten“ bedeutet.“ (Paul Albert Leitner, 1. März 2015)

„Alles bei mir ist eins. Ich finde die Inspiration überall. Ich bin, denke ich, in der Tat Inspirationskünstler.” (Paul Albert Leitner, 27. August 2014)

Ausgewählte Ausstellungen
2015 Das Stillleben in der zeitgenössischen Photographie, Museum Orth, Orth an der Donau
2014 Paul Albert Leitner in UK, Photographs: London|Liverpool|Manchester Galerie Rhomberg
2013 Innsbruck International, Biennale für zeitgenössische Kunst, Festival of Arts, Alte Seifenfabrik, Innsbruck
2010/2011 Serbia Frequently Asked Questions, austrian cultural forum, New York 
1990 Weltverwirrung, Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Main
1986 Fotografische Arbeiten, Galerie Fotohof, Salzburg

Ausgewählte Publikationen
0 – 24. Signs and Advertisements, Fotohof edition 2008, Vol. 102
Porträts von Künstlern und anderen Personen. Selbstporträts und Natur,
Verlag für Moderne Kunst, 2007
Kunst und Leben. Ein Roman – Ein fotografischer Zyklus in 20 Kapiteln,
Fotohof edition 1999, Vol. 15